Dorf-Chronik
Erfahren Sie mehr zur Geschichte des Dorfes
Freckleben feiert sein 1050-jähriges Bestehen!
2023 begeht unser Dorf sein Jubiläum zur 1050 Jahr-Feier.
Passend dazu stellen hier das Programmheft zur 1000 Jahr-Feier aus.
Geografie
Freckleben liegt im Wippertal, das schon seit dem frühen Mittelalter als wichtiger Verkehrsweg von Nord nach Süd am Ostrand des Harzes genutzt wird. Das Oberdorf liegt am linken Ufer der aus dem Raum Wippra kommenden Wipper mit Kirche, Bahnhaltepunkt und Schloßberg mit Wallburganlage und ehemaliger Reichsburg. Das Unterdorf ist jenseits der Wipper an der alten von Aschersleben nach Sandersleben (Anhalt) führenden Reichsstraße gelegen mit Freihof, Moritzkirchhof (bis Ende 16. Jahrhundert) und Siedlung.
Geschichte
Durch die Gestaltung der Landschaft von Freckleben begünstigt, wird schon von einer frühen Besiedlung ausgegangen. Funde von Steinkisten werden auf die Zeit zwischen 800 und 500 v. Chr. datiert.
Mit der Völkerwanderungszeit (3.–6. Jahrhundert) kamen die Warnen in das Gebiet von Freckleben. Sie waren ein mit den hier ansässigen Hermunduren verwandter Stamm. Ihre Niederlassung gab dem Ort seinen Namen. Dieser Name besteht aus dem Grundwort „laiba“ (gotisch, Überlassenschaft) oder „leif“ (altnordisch, Erbhinterlassenschaft), dem ein Personenname vorangestellt wurde.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 762 im Fuldaer Stiftungsbuch als Frekenlevo. Auch 973 war Freckleben im Besitz der Abtei Fulda.
Nach einem Tausch mit dem Mauritiuskloster in Magdeburg war Freckleben als sogenanntes Reichslehen im Besitz der Markgrafen der Nordmark, die sich nach Freckleben benannten. Nachdem Udo Graf von Freckleben 1130 durch den Markgrafen Albrecht den Bären erschlagen wurde, ging das Schloss mit allen Besitzungen an Kaiser Friedrich I. Barbarossa über. Dieser tauschte die Burg mit dem Erzbischof Wichmann von Magdeburg 1166 gegen rheinische Güter. Die erloschene ritterliche Adelsfamilie von Freckleben hatte hier ihren Stammsitz.
Bis ins 16. Jahrhundert war die Burg von Freckleben eine Adelsburg. Dann wurde sie Domäne und gehörte später mit dem Nachbarort Sandersleben zum Fürstentum Anhalt-Dessau.
In dieser Zeit wurde auch eine der zwei sich im Ort befindlichen Kirchen (St. Moritz) aufgelöst und der anderen Kirche (St. Stephanus) zugewiesen. Die bis dahin den Adligen vorbehaltene Kirche war nun zu klein und wurde durch einen Anbau erweitert. Dadurch entstand ein in Deutschland sehr seltener Baustil - die Winkelkirche. Davon existieren in Deutschland nur 5 Stück.
Dieses Bauwerk ist - neben der gut erhaltenen Burg mit Ihren Wallanlagen und der sich im Burgfried III befindlichen Drehspindelleiter (nur zwei in ganz Europa) - eine weitere Sehenswürdigkeit.
Freckleben wurde am 1. Januar 2008 nach Aschersleben eingemeindet.
Weitere, für die geschichtliche Entwicklung des Dorfes wichtige Ereignisse waren:
- 1607 - erste Erwähnung einer Schule in Freckleben, Unterricht im Ort bis 1973
- 1694 - Errichtung des Pfarrhauses
- 1704 - Errichtung eines Backhauses
- 1765 - Entwicklung der Schafzucht
- 1836 - Bau einer Zuckerfabrik
- 1844 - Bau einer Kartoffelspiritus-Brennerei
- 1860 - großer Brakteaten-Fund (Metallblech-Münzen) von Freckleben
- 1871 / 1876 - Bau von Eisenbahnstrecken
- 1885 - Errichtung der Postagentur
- 1891 - erste freiwillige Feuerwehr
- 1912 - elektrische Beleuchtung im Ort
- nach dem II. Weltkrieg Aufbau einer LPG - Nutzung bis zum Mauerfall 1989
Zu DDR-Zeiten dem Landkreis Hettstedt zugehörig, folgte 1994 der Wechsel zum Landkreis Aschersleben sowie am 01. Januar 2008 die Eingemeindung in die Stadt Aschersleben.
Kultur & Sehenswürdigkeiten
- Die romanische Kirche St. Stephanus ist eine Winkelkirche, hat also eine in Deutschland seltene Bauform, die in dieser Form durch eine Erweiterung der bestehenden Kirche im Jahr 1594 entstand
- Die Burg Freckleben hat einen im oberen Teil achteckigem Bergfried mit Drehspindelleitern
- Der Ostturm der Burg wurde saniert und der originalen Höhe angepasst. Im Sommer 2010 wurde die Sanierung abgeschlossen
- Beide Türme werden abends beleuchtet und bilden, durch den Standort über Freckleben, einen tollen Blickfang
- Das Heimatmuseum in den Burggemäuern lädt zum Eintauchen in das Geschehen der alten Zeit in Freckleben ein
Fotos dazu finden Sie hier!